Massendefekt mit „Lass Die Hunde Warten“

Tja, eigentlich haben die Jungs von Massendefekt nicht die Hunde, sondern eher ihre Fans warten lassen. Meistens liegen nämlich genau zwei Jahre zwischen zwei Platten, diesmal sind es vier Jahre zwischen ihrem neuesten Werk und „Zurück Ins Licht“ aus dem Jahr 2020.

Soundtechnisch geht es dabei wieder in Richtung Anfang, es klingt alles etwas unperfekter und weniger glatt geschliffen, aber genau das ist auch gewollt. Frontmann Sebastian „Sebi“ Beyer hat uns persönlich bestätigt, dass die Marschrichtung für „Lass Die Hunde Warten“ „back to the roots“ gewesen ist: „Ein kleines Studio aufgebaut und wir sitzen zusammen(…), so ein bisschen oldschool, wir schreiben einfach mal. Wir sind da viel freier rangegangen, mehr miteinander, persönlich im Proberaum. Da darf auch mal ein bisschen Rotz und Dreck drinstecken, das fanden wir ganz wichtig.“
Neu ist auch, dass sie zum ersten Mal ein Lied auf die Platte geschafft hat, dass nicht aus eigener Feder stammt. So wurde der Titel „Pferdekotzen“ schon vor einiger Zeit von ihrem Tonmann Tim Schulte und Callejon-Gitarrist Christoph „Kotsche“ Koterzina geschrieben und dann direkt als zweite Single nach „Disko“ veröffentlicht. Weitere Anspieltipps von Sebi persönlich sind schließlich unter anderem „Zugvögel“, „Weil Du Weinst“ und „Solitär“.

Herausgekommen ist im gesamten ein Mix aus Gute-Laune-Nummern, Liedern mit einer politischen Botschaft und Titel die mal mehr, mal weniger persönliche Geschichten der Bandmitglieder erzählen. Eine auch im übertragenden Sinn echt runde Platte der Düsseldorfer, bei der man gerade beim mehrmaligem Durchhören immer etwas Neues entdeckt.