Jethro Tull

Schon unglaublichen 55 Jahren halten Jethro Tull rund um Konstante und Bandleader Ian Anderson die Progressive Rock-Flagge hoch. Mittlerweile steht schon das 23ste Tull-Album in den Startlöchern, das im Frühling 2023 herauskommen soll.

Ende des Jahres 1967 formiert sich aus zwei britischen Gruppen, der John Evan Band und McGregor’s Engine, eine neue, noch namenlose Kapelle. Der Name Jethro Tull wird dann ein paar Monate später festgelegt, als die große Karriere ähnlich wie bei The Who oder The Rolling Stones mit ihrem ersten Auftritt im legendären Londoner Marquee Club in London sor richtig Fahrt aufnimmt. Sehr schnell baut man sich mit Auftritten in vielen weiteren Blues-Clubs und Pubs in ganz England eine Fangemeinde auf und im Sommer 1968 werden sie durch ihre Teilnahme am Sunbury Jazz and Blues Festival einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Sie sind der absolute Überraschungshit der Veranstaltung.
In der Besetzung Ian Anderson, Glenn Cornick, Clive Bunker und Mick Abrahams nehmen sie noch im selben Jahr ihr erstes Album „This Was“ auf, bevor sie überhaupt ein Label unter Vertrag genommen hätte. Anfangs versuchen dann Berater Abrahams sämtliche Gesangsparts zu geben und zusätzlich Anderson von seiner Blockflöte zu trennen. Beides gelingt nicht und insbesondere das virtuose Querflötenspiel entwickelt sich zum Markenzeichen der Band. Die erste Platte ist ein voller Erfolg, steigt dank ordentlich Airplay direkt in die Top-Ten der britischen Albumcharts auf und ermöglicht ihnen in 1969 die erste US-Tour in Angriff zu nehmen. Noch bevor es losgeht, folgt aber der erste Abschied: Mick Abrahams verlässt Jethro Tull. Er ist nicht damit einverstanden, dass Ian Anderson die Band vom Blues wegführen will, und wird durch Martin Barre ersetzt. Auch in neuer Formation entwickelt sich die Tour zu einem vollen Erfolg: In den Staaten entsteht um Jethro Tull ein wahrer Bandkult! Der endgültige Durchbruch gelingt dann mit dem Album „Aqualung“ (1970), das den bis heute bekanntesten Titel der Band enthält: „Locomotive Breath“!
In all den Jahren der Bandgeschichte ist und bleibt Ian Anderson der unbestrittene Bandleader und einzige Konstante der Gruppe. In über fünf Jahrzehnten spielten um die dreißig Musiker für die Band, teilweise nur für ein paar Monate, teilweise aber auch über viele Jahre hinweg.
Relativ regelmäßig werden neuen Studioalben veröffentlicht, aber nachdem im Jahr 2003 „The Jethro Tull Christmas Album“ erscheint gibt es für lange Zeit kein neues Material mehr. Fast zwei Jahrzehnte müssen Fans warten, bis im Jahr 2022 mit „The Zealot Gene“ endlich eine neue Scheibe herausgebracht wird, die dann sowohl hierzulande, als auch in Tulls Heimat Großbritannien direkt ein Top-Ten-Erfolg wird. Und es gibt mehr gute Nachrichten: Diesmal dauert es keine zwanzig Jahre bis der Nachfolger veröffentlicht wird, seit dem Frühjahr 2023 steht mit „Rökflöte“ der Nachfolger in den Plattenläden!
Zur Zeit tritt er zusammen mit den Bandmusikern David Goodier (Bass), John O’Hara (Keyboards), Joe Parrish (Gitarre) und Scott Hammond (Schlagzeug) auf und Jethro Tull bleiben trotz allen Besetzungswechseln eine absolute Marke. Ian Anderson und Co. absolvieren bis heute pro Jahr typischerweise 80-100 Shows auf der ganzen Welt, wenn sie nicht gerade durch eine Pandemie ausgebremst werden.

Auch wenn Ian Anderson aufgrund von Knieproblemen die Pose des auf einem Bein stehenden Flötisten nicht mehr so wie früher darbieten kann, sprühen er und die anderen, die ebenfalls nicht mehr in ihren Zwanzigern sind, eine solche Energie aus, die jüngere Formationen erstmal nachmachen müssen. Wer sich eine Karte für Jethro Tull besucht, der weiß, dass man eine absolute Legende auf der Bühne sehen wird und ohne Jethro Tull wäre der Prog Rock bestimmt nicht das, was er heute ist. Über diesen Ticketlink. solltet Ihr Euch also direkt Karten für die Bandlegende besorgen!