LISTE

15 Protest-Songs

Die Straße mit riesigen Menschenmengen blockieren, sich irgendwo anketten oder schlicht und ergreifend in Streik treten – Protest gibt es in so vielen Formen. Natürlich auch in der Musik.

Viele Künstler und Bands protestieren in ihren Songs für oder gegen etwas. Dabei sind die Themen, die sie aufgreifen, mal politisch und mal persönlich. Wir haben Euch im Folgenden eine Auswahl an Protest-Songs zu unterschiedlichen Themen zusammengestellt.

Idioteque (Live in Oxford)
Idioteque (Live in Oxford)

Radiohead – Idioteque

Ein apokalyptisches Szenario kreiert Radiohead-Mastermind Tom Yorke in seinem Song „Idioteque“, der auf dem Album „Kid A“ aus dem Jahr 2000 drauf ist. Obwohl Yorke selbst nie konkret dazu Stellung genommen hat, sind sich viele Fans sicher, Radiohead protestieren mit diesem Song gegen die Folgen des Klimawandels. Klimawandel – ein Thema, über das sich Tom Yorke schon oft bewusst und besorgt geäußert hat. So heißt es an einer Stelle "We’re not scare-mongering, this is really happening… ice age coming, ice age coming.” (Das ist keine Panikmache, das passiert wirklich … die Eiszeit kommt, die Eiszeit kommt.) Auch wenn, der Song nie als Single veröffentlicht wurde, gehört „Idioteque“ zu den beliebtesten Radiohead-Songs. Auf fast jedem Konzert seit 2000 haben Radiohead „Idioteque“ gespielt. Vielleicht wegen seiner Aktualität…

U2 - Sunday Bloody Sunday (Official Video)
U2 - Sunday Bloody Sunday (Official Video)

U2 - Sunday Bloody Sunday

Der Begriff „Bloody Sunday“ bezeichnet den 30. Januar 1972, den Tag, an dem britische Truppen in Nordirland während einer Demonstration für Bürgerrechte und gegen die Internment Politik 13 Leute erschossen

"Sunday Bloody Sunday" erschien auf dem 1983er U2-Album "War" und war die dritte Single-Auskopplung. Während eines Gigs in Belfast, Nordirland, kündigte Bono den Song mit den Worten „This is not a Rebel Song“ an und erklärte dem Publikum, dass U2 den politischen Song nicht mehr performen würden, wenn die Fans es nicht wollen. Die Masse war begeistert und  während der gesamten "War Tour" kündigte Bono den Song mit diesen Worten an. 
Thematisiert wird die Sinnlosigkeit des Konflikts und die Ausmaße, die er angenommen hat. „And the battle’s just begun, there’s many lost, but tell me who has won? The trenches dug within out hearts, and mothers, children, brothers, sisters torn apart“ (Und der Kampf hat erst begonnen, viele haben verloren, doch sag mir, wer hat gewonnen? Die Graben in unseren Herzen, die Mütter, Kinder und Geschwister auseinanderreißt.)

Bruce Springsteen - Born in the U.S.A. (Official Video)
Bruce Springsteen - Born in the U.S.A. (Official Video)

Bruce Springsteen - Born In The USA

Der Titel „Born In The USA“ von Bruce Springsteen ist einer der Songs, die am häufigsten missverstanden werden. Bei dem Song handelt es sich nicht um eine Liebeserklärung an das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", sondern um die Behandlung der amerikanischen Kriegsveteranen nach ihrer Rückkehr aus dem Vietnam-Krieg. Soldaten und Heimkehrer seien aufgrund der Niederlage der USA nicht so herzlich empfangen worden, wie die Soldaten aus vorherigen Kriegen. 
Im Song geht es um einen Mann der Arbeiterklasse, der versucht durch seinen Kriegseinsatz Anerkennung zu gelangen. Allerdings trifft er nach seiner Rückkehr auf absolute Perspektivlosigkeit und wenig bis gar keine Unterstützung und Anerkennung: „I’m ten years down the road, nowhere to run, ain’t got nowhere to go“ (Zehn Jahre sind vergangen, und es gibt keinen Ort, an den ich gehen könnte)

Green Day - American Idiot [OFFICIAL VIDEO]
Green Day - American Idiot [OFFICIAL VIDEO]

Green Day – American Idiot

Billie Joe Armstrong und seine Mannen von Green Day veröffentlichten „American Idiot“ 2004 als Protestsong gegen die Politik des damaligen US-Präsidenten George W. Bush, besonders den Irakkrieg. Armstrong greift in seinen Lyrics Begriffe wie „Propaganda“, „Hysterie“ und „Paranoia“ auf. Der Song ist der Titeltrack des gleichnamigen Albums, mit dem Green Day ein riesen Comeback gelang. Ein Comeback gelang dem Song selbst im Jahr 2018 in den UK-Charts zu der Zeit, als US-Präsident Donald Trump Großbritannien besuchte.
 

No Doubt - Just A Girl
No Doubt - Just A Girl

No Doubt – Just A Girl

Frontfrau im von Männern dominierten Rock-Business zu sein, ist nicht einfach – davon kann No-Doubt-Frontfrau Gwen Stefani ein Lied singen. Und das macht sie auch in „Just A Girl“. “I'm just a girl in the world / That's all that you'll let me be!” (Ich bin nur ein Mädchen in dieser Welt. / Das ist alles, das ihr mich sein lasst!“) lautet Stefanis Anklage gegen Sexismus und Klischees im Musik-Business. Der Song wurde 1995 veröffentlicht und ist auf dem Album „Tragic Kingdom“ zu finden. Der Track ist die erste Single der amerikanischen Band, die in die amerikanischen Charts einstieg. „Just A Girl“ erreichte Platz 23.

Sex Pistols - God Save The Queen
Sex Pistols - God Save The Queen

Sex Pistols – God Save The Queen

Als der Song „God Save The Queen“ der Sex Pistols im Jahr 1977 rauskam, feierten die Briten das 25-Jährige Thron-Jubiläum von Königin Elisabeth II. Folglich wurde der Song vom gleichnamigen Album von vielen als Protestsong gegen die britische Monarchie aufgefasst. Doch Frontmann Johnny Rotten gab an, dass er mit „God Save The Queen“ nicht die Königin beleidigen wollte. Rotten wollte einen Song aus der Sicht von arbeits- und hoffnungslosen Jugendlichen schreiben, die sich von der Gesellschaft ausgestoßen fühlen und sich ihre Sorgen mit Partys vertreiben. („No future“)

Creedence Clearwater Revival - Fortunate Son
Creedence Clearwater Revival - Fortunate Son

Creedence Clearwater Revival – Fortunate Son

CCR-Sänger John Fogerty sagte über "Fortunate Son", dass es nicht ausschließlich um das Thema Krieg geht, sondern vor allem um die Ungerechtigkeit, die aufgrund einer "Klassengesellschaft" herrscht. 
Laut Creedence Clearwater Revival seien es vor allem Kinder der Arbeiterklasse, die in den Krieg geschickt würden. ("Some folks are born made to wave the flag"
Als Inspiration für den Song diente unter anderem die Hochzeit des Enkels von Ex-US-Präsident Eisenhower und der Tochter des damaligen US-Präsidenten Nixon. David Eisenhower wurde aufgrund seines Status und seiner familiären Verbindungen, so vermutet man, nie für den Vietnamkrieg in das Militär eingezogen. Auf diesen Vorfall bezieht sich die Textzeile „It ain’t me, I ain’t no senators son, it ain’t me, I ain’t no fortunate one“. (Ich bin es nicht, bin kein Sohn eines Senators, ich bin es nicht, bin keiner, der Glücklichen)

Rage Against The Machine - Killing In the Name
Rage Against The Machine - Killing In the Name

Rage Against The Machine – Killing In The Name

 „Killing In The Name“ wurde von Rage Against The Machine 1992 als musikalische Protest gegen den in den Vereinigten Staaten vorherrschenden Rassismus veröffentlicht. Der Afro-Amerikaner Rodney King wurde im März 1991 Opfer von unverhältnismäßiger Polizeigewalt. King wurde von Polizisten mit Stockschlägen und Fußtritten traktiert. Gut ein Jahr später wurden die Polizisten freigesprochen. Rage Against The Machine vergleichen in ihrem Song vom gleichnamigen Album solche rassistisch motivierten Gewaltexzesse mit den Kreuzverbrennungen des Ku Klux Klans. („Some of those that work forces are the same that burn crosses.“)

The Clash - Rock the Casbah (Official Video)
The Clash - Rock the Casbah (Official Video)

The Clash – Rock The Casbah

„Rock The Casbah“ von 1982 ist der einzige Song von The Clash, der es in die US-Top-Ten schaffte. Der Song vom Album „Combat Rock“ entwickelte sich zum Protestsong gegen die Zensur westlicher Musik in den arabischen Ländern. Vorangetrieben wurde das Ganze, als der Radiosender des US-Militärs den Song als ersten Track spielte, als er über Operation Desert Storm während des zweiten Golfkriegs berichtete.

Midnight Oil - Beds Are Burning
Midnight Oil - Beds Are Burning

Midnight Oil – Beds Are Burning

In „Beds Are Burning“ aus dem Jahr 1989 vom Album „Diesel and Dust“ thematisiert Midnight Oils Frontmann Peter Garrett die Vertreibung des Aborigine-Stamms der Pintupi aus ihrer Heimat, der Western Desert in Australien. Im Song wendet sich Garrett direkt an die australische Regierung: „It belongs to them, let's give it back“. (Es gehört ihnen, lasst es uns ihnen zurückgeben)

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