Liste

15 legendäre Festival-Storys

Durchbrüche, Zusammenbrüche, Abbrüche, Fußbrüche: Bei den legendärsten Festival-Geschichten ist wirklich alles dabei, vom wütenden Mob bis zum Totalbetrug. Wir haben uns für Euch ins Archiv der sommerlichen Großveranstaltungen begeben und sind dabei auf allerhand Kurioses, Erschreckendes und Erstaunliches gestoßen.

Janis Joplin - Ball & Chain - Monterey Pop
Janis Joplin - Ball & Chain - Monterey Pop

Monterey Pop Festival 1967: Wie Janis Joplin und Big Brother & The Holding Company der Durchbruch gelang

Jimi Hendrix wurde hier zu einem Weltstar, ebenso wie The Who. Doch zu den größten Gewinnerinnen des Monterey Pop Festivals gehört zweifelsohne Janis Joplin. Am 17. Juni 1967 betritt sie mit Big Brother And The Holding Company die Bühne. Wenig später ist sie weltbekannt. Erwähnenswert sind auch der Auftritt von Jefferson Airplane, die zu jener Zeit schon recht berühmt sind, sowie der Gig von Otis Redding, der bis dato vor allem vor Schwarzen Zuschauern gesungen hatte. Am letzten Tag des Konzerts verbrennt Jimi Hendrix auf der Bühne seine Gitarre — und das Monterey Pop Festival hinterlässt einen dicken Fußabdruck in den Geschichtsbüchern der Rockmusik.

The Rolling Stones  --  Hyde Park Show  --  Live 1969  -- Bonus Concert  -- [remastered, 50FPS, 4K ]
The Rolling Stones -- Hyde Park Show -- Live 1969 -- Bonus Concert -- [remastered, 50FPS, 4K ]

Hyde Park 1969: Wie die Rolling Stones in London eine Trauerfeier der Superlative abhielten

Als die Rolling Stones am 5. Juli 1969 die Bühnenbretter im Londoner Hyde Park betreten, hängen die Flaggen bei den Briten auf Halbmast. Nur zwei Tage vorher war ihr Gitarrist Brian Jones tot in seinem Swimmingpool aufgefunden worden. Doch die Stones verwandeln den Auftritt kurzerhand in eine gigantische Trauerfeier und huldigen ihrem verstorbenen Bandkollegen im Beisein von etwa einer halben Million Zuschauern. So liest Mick Jagger zum Beispiel ein Gedicht vor und die Gruppe lässt Jones zu Ehren 300 Schmetterlinge fliegen. Als die Stones 2013 noch einmal im Hyde Park auftreten, trägt Jagger deshalb ein blaues Jackett mit weißem Schmetterlingsmotiv.

Woodstock 1969
Woodstock 1969

Woodstock 1969: Three Days Of Peace And Music

Zwar gab es auch vor Woodstock schon mehrtägige Musikveranstaltungen, doch wir sind uns wohl einig, wenn wir das dreitägige Konzert als „Mutter aller Festivals“ bezeichnen. Los geht’s am 15. August 1969 mit einem Auftritt des Folk-Barden Richie Havens. In den drei Tagen danach werden auch Santana, Canned Heat, die Grateful Dead, Creedence Clearwater Revival, Janis Joplin, The Who, Jefferson Airplane, Joe Cocker und Jimi Hendrix die Bühne betreten. Bis heute markiert das Festival einen Höhepunkt der Hippiekultur. Allerdings enden mit Woodstock auch die unbedarften Sechziger. Vermutlich auch deshalb bleibt die Veranstaltung weiter ein Mythos der Rockgeschichte.

Verschollene Filmschätze S05E06 1970 Rock Festival auf der Isle of Wight
Verschollene Filmschätze S05E06 1970 Rock Festival auf der Isle of Wight

Isle Of Wight Festival 1970: Hoffnungslos überfüllt

Wie viele Zuschauer genau beim Isle Of Wight Festival 1970 waren, lässt sich heute nicht mehr genau nachverfolgen. Doch es müssen zwischen einer halben Million und 700.000 Menschen gewesen sein — bei gerade einmal 110.000 Einwohnern. Klar, dass eine kleine britische Insel bei so vielen Rock-Fans aus allen Nähten platzt. Das Programm ist trotzdem großartig. So treten bei dem Festival unter anderem die Doors auf, ebenso wie Supertramp, The Who, Emerson, Lake & Palmer, Jethro Tull, Jimi Hendrix, Joni Mitchell und Miles Davis. Aus finanzieller Sicht gerät die Veranstaltung dennoch zu einem Fiasko, weshalb das nächste Isle Of Wight Festival erst 2002 stattfindet.

Queen - Hammer To Fall (Live Aid 1985)
Queen - Hammer To Fall (Live Aid 1985)

Live Aid 1985 I: Wie sich Queen eindrucksvoll zurückmeldeten

„Eyyyyyyyyooooohhhhh!“, ruft Freddie Mercury den mehr als 70.000 Zuschauern beim Benefizkonzert Live Aid zu. „Eyyyyyyyyooooohhhhh!, schallt es zurück. In den Jahren zuvor war es um Queen ein wenig ruhiger geworden; Mercury hatte sich vor allem seinem Soloalbum „Mr. Bad Guy“ gewidmet. Doch als die Briten am 13. Juli 1985 auf der Bühne des Londoner Wembley-Stadions stehen, ist das alles vergessen. 20 Minuten reichen der Gruppe, um sich eindrucksvoll zurückzumelden und der Welt zu zeigen: Queen sind stärker denn je. Ein Jahr später veröffentlichen sie ihr zwölftes Album „A Kind Of Magic“ — und läuten damit eine weitere erfolgreiche Ära in ihrer jahrzehntelangen Karriere ein.

Phil Collins - Against All Odds (Live Aid 1985)
Phil Collins - Against All Odds (Live Aid 1985)

Live Aid 1985 II: Als Phil Collins auf zwei Kontinenten auftrat — am selben Tag

Phil Collins zeigt bei Live Aid sogar noch ein kleines bisschen mehr Einsatz als die meisten seiner Kolleginnen und Kollegen. Statt sich mit einem Auftritt bei einem der beiden Konzerte in London und Philadelphia zufrieden zu geben, nimmt der Brite gleich beide Veranstaltungen mit. Alles, was dafür nötig ist, ist ein klitzekleiner Überschallflug von England in die USA, damit Collins am selben Tag auf zwei verschiedenen Kontinenten auftreten kann. Nicht nur das: Als wäre sein Tag nicht ausgebucht genug, trommelt er auch gleich noch für Eric Clapton und schwingt die Drumsticks bei der ersten (und echt nicht guten) Led-Zeppelin-Reunion seit John Bonhams Tod im Jahr 1980.

Phil Collins - Against All Odds (Live Aid 1985 - Philadelphia)
Phil Collins - Against All Odds (Live Aid 1985 - Philadelphia)
Monsters in Moscow 1991  Pantera, Met, AC/DC, Black Crowes
Monsters in Moscow 1991 Pantera, Met, AC/DC, Black Crowes

Monsters Of Rock 1991: Als Metallica und AC/DC Moskau begeisterten

September 1991, Russland: Der Augustputsch in Moskau ist gerade erst einen Monat her, als sich am Militärflugplatz Tuschino rund 1,6 Millionen Menschen versammeln. Einen politischen Hintergrund hat die Versammlung nicht. Nein, Pantera, die Black Crowes, Metallica, AC/DC und die russische Band EST haben sich angekündigt. Die „Monsters Of Rock“ sind in der Stadt! Die meiste Spielzeit bekommen Metallica und AC/DC, die Hits wie „Enter Sandman“ und „Creeping Death“ bzw. „Back In Black“ und „Highway To Hell“ zum Besten geben. Später entsteht über das Konzert der Film „For Those About To Rock: Monsters In Moscow“.

Intro/Breed - Nirvana (Live at Reading - England, 1992)(4K 60 FPS)
Intro/Breed - Nirvana (Live at Reading - England, 1992)(4K 60 FPS)

Reading Festival 1992: Nirvana, Totgesagte leben länger

1992 kursieren zahlreiche Gerüchte um den Gesundheitszustand von Nirvana-Frontmann Kurt Cobain. Der geht auf seine ganz eigene Art damit um: Als die Band am 30. August beim Reading Festival in England auftritt, lässt sich der Sänger in einem Rollstuhl auf die Bühne schieben und trägt dabei einen Krankenhauskittel. Anschließend legen Nirvana nicht weniger als einen der besten Auftritte ihres Lebens hin. Dabei setzen sie nicht nur auf große Hits, sondern auch auf allerhand kuriose Momente, wie zum Bespiel einen kurzen Jam des Deep-Purple-Klassikers „Smoke On The Water“, ein angetäuschtes „More Than A Feeling“ von Boston sowie eine eigenwillige Version der US-Nationalhymne.

Woodstock '99 - Peace, Love and Rage (Documentary)
Woodstock '99 - Peace, Love and Rage (Documentary)

Woodstock ’99: Chaos mit Ansage

Krawalle, Brände, Plünderungen, Vergewaltigungen, drei Todesfälle: Die Bilanz des Festivals Woodstock 99 hatten sich Veranstalter und Publikum wohl anders vorgestellt. Dabei ist das Chaos vorprogrammiert: Als Limp Bizkit die Bühne betreten, leiden die Besucher bereits seit mehr als einem Tag unter Hitze, horrenden Lebensmittelpreisen und Wasserknappheit. Kein Wunder also, dass das Publikum Zäune niederreißt, während Fred Durst und Co. ihren Aggro-Hit „Break Stuff“ spielen. Am nächsten Tag eskaliert die Situation völlig: Während die Red Hot Chili Peppers und Megadeth auftreten, entzünden die Zuschauer mehrere Feuer und setzen einen Lautsprecherturm in Brand.

H-Blockx mit Countdown to Insanity

Festival

Festival

Sonne, Bier und beste Live-Musik auf großen Bühnen: Dieses Gefühl bringt Euch BOBs Festival-Stream, egal wo Ihr gerade seid!


Es läuft:
H-Blockx mit Countdown to Insanity
Metallica - Download Festival 2003 (Donington Park 1st June 2003) (Incomplete)
Metallica - Download Festival 2003 (Donington Park 1st June 2003) (Incomplete)

Download Festival 2003: Metallica, ein Überraschungs-Gig der Superlative

Noch kurz vor dem Download Festival 2003 bestreiten die Veranstalter, dass es einen Überraschungs-Gig geben wird. Doch am 1. Juni darf sich das Publikum über einen echten Leckerbissen freuen: Metallica sind für ein kurzes Set dabei. Der gelungene Start: „Blackened“ und „No Remorse“. Mit „Frantic“ und „St. Anger“ spielen James Hetfield und Co. gleich zwei Songs von ihrem damals aktuellen Album „St. Anger“. Als Zugabe schieben sie „Creeping Death“ und „Damage Inc.“ hinterher. „Jeder hatte Spaß“, erinnert sich ein Sprecher. „Es gab Kinder im Alter von sechs oder sieben Jahren, die auf den Schultern ihrer Väter saßen und die Pommesgabel in die Luft gereckt haben.“ So soll es sein.

Pink Floyd - Money (Recorded at Live 8)
Pink Floyd - Money (Recorded at Live 8)

Live 8 2005: Pink Floyd, eine Reunion, die niemand für möglich gehalten hätte

Es ist eine Ankündigung die alten Pink-Floyd-Fans die Freudentränen in die Augen treibt: Am 2. Juli 2005 sollen die Briten nach 24 Jahren wieder in ihrem klassischen Post-Barrett-Line-up auf der Bühne stehen. Tatsächlich: Für das Benefizkonzert Live 8 begraben Roger Waters, David Gilmour, Rick Wright und Nick Mason das Kriegsbeil und legen einen legendären Auftritt hin. Zwar dauert das Vergnügen nur 20 Minuten, doch die Band hat genug Zeit, um große Hits wie Breathe, Money, Wish You Were Here und Comfortably Numb zu spielen. Das klappt gut — obwohl Roger Waters kurz vor dem Konzert noch nicht einmal mehr David Gilmours Handynummer hatte.

Rage Against the Machine Coachella 2007 pro-shot
Rage Against the Machine Coachella 2007 pro-shot

Coachella 2007: Als Rage Against The Machine ihre Reunion feierten

Für Fans der Crossover-Truppe Rage Against The Machine bricht am 18. Oktober 2000 eine Welt zusammen: Frontmann Zack de la Rocha verkündet offiziell die Auflösung der Band. Später verrät Gitarrist Tom Morello in einem Interview mit dem Q Magazine: „Wir haben uns so viel gestritten.“ Es habe sogar Faustkämpfe darum gegeben, ob die Shirts der Band lila oder in Tarnfarben sein sollen. „Es war lächerlich“, ergänzt Morello. Doch Mitte Januar 2007 macht ein hoffnungsvolles Gerücht die Runde: Eine Reunion steht im Raum. Zu der kommt es am 29. April 2007 beim Coachella Festival. Seit 2019 feiern RATM bereits ihre zweite Reunion.

Opeth mit Ghost of Perdition

Wacken Radio by RADIO BOB!

Wacken Radio by RADIO BOB!

Wenn wir bei Festivals sind: Habt Ihr schon mal das Wackenradio angeschmissen? Die Essenz von einem der größten und bedeutendsten Metal-Festivals der Welt haben wir in einem Stream für Euch zusammengefasst!


Es läuft:
Opeth mit Ghost of Perdition
Die Toten Hosen // Mehr davon - Hals und Beinbruch Live bei Rock am Ring 2008
Die Toten Hosen // Mehr davon - Hals und Beinbruch Live bei Rock am Ring 2008

Rock am Ring 2008: Als Campino mit gebrochenem Fuß die Spitze der Mainstage erklomm

Die meisten Fans der Toten Hosen wissen: Campino ist ein leidenschaftlicher Fußballverrückter. Das äußert sich auch am 30. April 2008, als der FC Liverpool gegen den FC Chelsea verliert und somit aus der Champions League ausscheidet. Wutentbrannt tritt Campino gegen eine Mülltonne — und bricht sich dabei den Fuß. Das tut weh, klar. Noch mehr dürfte es den Sänger aber schmerzen, dass nur wenige Wochen später ein großer Headliner-Gig bei Rock am Ring geplant ist. Zum Glück verkünden die Hosen kurz nach der Verletzung: „Wir spielen!“ Trotz seines gebrochenen Fußes erklimmt Campino während der Show die Spitze der Mainstage und zündet dort ein Bengalo. Hut ab!

The Rolling Stones - (I Can't Get No) Satisfaction - Glastonbury 2013
The Rolling Stones - (I Can't Get No) Satisfaction - Glastonbury 2013

Glastonbury 2013: Als die Stones endlich eingeladen wurden

Die Stones mussten lange darauf warten, doch im Jahr 2013 wurden Mick Jagger und Co. endlich zum berühmten Glastonbury Festival eingeladen — und dafür ließen sie sich etwas Besonderes einfallen. Klar, große Hits wie „Jumpin’ Jack Flash“ und „(I Can’t Get No) Satisfaction“ mussten mit auf die Setlist. Doch zwischen den großen Erfolgen gruben die Briten einige echte Live-Perlen aus, wie zum Beispiel „2000 Light Years From Home“. Das dürfte nicht nur die Festivalbesucher gefreut haben, sondern auch hartgesottene Stones-Fans. Übrigens: Für den Auftritt der Stones musste die Fläche um eine der Hauptbühnen noch einmal erweitert werden. Zurecht!

Fyre Fraud: Das Festival-Desaster auf den Bahamas | ZDFinfo Doku
Fyre Fraud: Das Festival-Desaster auf den Bahamas | ZDFinfo Doku

Fyre Festival 2017: Der vielleicht größte Festival-Betrug aller Zeiten

Eins haben die bisherigen Festivalmomente in unserer Auflistung gemeinsam: Sie haben tatsächlich stattgefunden. Beim Fyre Festival verhält es sich ein wenig anders. Doch beginnen wir vorne: Für den Frühling 2017 planen App-Entwickler Billy McFarland und Rapper Ja Rule ein Festival der Superlative. Auf der Karibikinsel Great Exuma sollen Künstler wie Blink-182, Tyga und Pusha T auftreten. 500 US-Dollar kostet eine Tageskarte für die offenbar gut betuchten Besucher. Doch als das Publikum auf der Insel ankommt, wartet dort: nichts. Nach dem Betrug wird McFarland zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe und einer Strafzahlung in Höhe von 26 Millionen US-Dollar verurteilt.