Ayron Jones mit „Chronicles Of The Kid“

Ayron Jones hat alles, was ein junger, erfolgreicher Rocker so braucht: Talent, Stimme irgendwo zwischen Soul und Blues und dazu kann er auch noch Gitarre spielen! Der Mann aus Seattle verbindet in seiner Musik den Grunge seiner Heimat mit Hard Rock a la Lenny Kravitz. Zehn Tracks hat er auf sein neues Album „Chronicles Of A Kid“ gepackt, das vor wenigen Tagen erschienen ist.

Als Kind hatte er es nicht leicht und ist in wirklich unschönen Verhältnissen aufgewachsen. Sein Vater war Gangster, seine Mutter drogenabhängig und beide hat er nie kennengelernt. Als der junge Jones damals einem Prediger zugehört hat, da sprach dieser über „Generationenflüche“, Traumas die über mehrere Generationen weitergegeben werden. Gleich mit der ersten veröffentlichten Single des Albums nahm er sich dieses schweren Themas an und erklärt: „‚Blood in the Water‘ ist meine Art, dieses Trauma aktiv zu heilen und zu transformieren, indem ich neue Geschichten und Identitäten nicht nur für mich selbst, sondern auch für die zukünftigen Generationen meiner Familie schaffe.“ Er richte den Blick dadurch nur in eine Richtung, nämlich nach vorne, breche die Flüche und erhalte Kontrolle über seine Zukunft und die seiner Familie.
Nachdem ihm sein Debüt „Child Of the State“ weit nach vorne und mit dem Lied „Mercy“ den Spitzenplatz in den wichtigen Billboard Rockchats eingebracht hat, bleibt er seinem Stil treu und nimmt kein Blatt vor dem Mund. So liefert er zum Beispiel in „My America“ auch einen sehr offenen Kommentar dazu, was in seiner Heimat gerade passiert. Mensch zu sein bedeutet für Ayron Jones auch, sich selbst zu akzeptieren und auch mal „versaut“ zu sein („Filthy“). Das Album in seiner Gesamtheit erzählt von seiner Evolution, seiner Entwicklung zu dem Mann, zu dem er geworden ist. Relativ leicht kann sich die Hörerin/der Hörer aber auch selbst wiederfinden: Wer dachte denn noch nicht, dass er niemanden mehr lieben könnte, nachdem einem das Herz herausgerissen worden ist („On Two Feet I Stand“)? So ist die Platte nach seinen eigenen Worten „ein Audio-Tagebuch der Selbstentdeckung, das von Versuchungen, Triumphen, Misserfolgen, Opfern und dem Preis des Ruhms erzählt.“

In seinem zweiten Album bedient Ayron Jones dabei eine sehr große Bandbreite von Heavy Rock bis hin zu etwas seichten Pop-Klängen. Alles in allem zeigt er seine ganze Klasse und warum er zu Recht von Legenden wie den Rolling Stones oder Guns N‘ Roses unterstützt wird.