Es ist bekannt, dass ein neues Beartooth-Album auch einen neuen Farbton bekommt. Wer aufgrund der rosa Farbe darauf schließt, dass die Songs auf „The Surface“ auf einmal weichgespülte Musik ins Haus liefern, der liegt absolut falsch.
Inhaltlich geht es wieder um Caleb Shomos Kampf mit sich selbst. Depression ist einfach eine aggressive und heimtückische Krankheit und es ist bekannt, dass er schon ewig mit seinen inneren Dämonen ringt. Aber er blickt optimistisch in die Zukunft und erzählt: „Manchmal gibt es diese Momente, in denen du einfach den Kopf unten halten und mit allem kämpfen muss, was man hat, unabhängig davon, was die Leute sagen, wozu du gerade fähig bist.“ So handle die Single „The Better Me (Feat. Hardy)“ davon, dass er irgendwie ständig das Gefühl hatte, dass tief in ihm drin noch eine bessere Version von ihm gebe. Seine Schlussfolgerung: Die Entscheidung zu treffen, genau diese bessere Version zu werden. Auch beim Titelsong „The Surface“ geht es um seinen Weg hin zu einem positiven Leben, genauer gesagt um exakt den Moment, als er gemerkt habe, dass sich etwas grundlegend verändert hat.
Beim Durchhören merkt man, dass sich die Gruppe um Shomo noch etwas weiter von ihren Hardcore-Wurzeln wegbewegt haben, dafür gibt es aber umso mehr Metalcore zur entdecken. Die Platte bietet eine Mischung zwischen lebhafteren Songs („Riptide“, „Might Love Myself“) und Headbang-tauglichen Tracks („Sunshine“, „Doubt Me“). Schlussendlich könnte man vielleicht noch kritisieren, dass die neue LP hinten raus etwas aus der Puste kommt.
Für Fans von Beartooth ist „The Surface“ aber ziemlich sicher das Highlight der mittlerweile zehnjährigen Bandgeschichte und gerade die optimistische Ausrichtung könnte vielen Halt geben. Aber auch jeder andere Fan der härteren Gangart sollte die Band weiterhin auf dem Radar behalten. Frontmann Shomo hat uns erst letztens in einem Interview erzählt, dass die Jungs auf keinen Fall nachlassen wollen und immer weiter an sich arbeiten wollen. Die Zeitschrift Forbes sieht sie auf jeden Fall „auf dem Weg zum nächsten Arena-Headliner“.
Tracklist von „The Surface“
- Riptide
- Doubt Me
- The Better Me (Feat. Hardy)
- Might Love Myself
- Sunshine!
- What's Killing You
- Look The Other Way
- What Are You Waiting For
- My New Reality
- I Was Alive