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Fakten über "Who's Next", die Ihr nicht kanntet!

Sie sind eine der frühestens Skandalbands in der Rockgeschichte: The Who. Von zerstörten Bühnen bis zu Randalen im Hotelzimmer und exzessivem Drogenkonsum war alles dabei. Nach ihrem noch stark vom Rhythm & Blues geprägten Debutalbum “My Generation” hoben sich The Who immer mehr von der Masse ab: Nach der wahnsinnig erfolgreichen Rockoper “Tommy” (1969) arbeitete Pete Townshend schon an seinem nächsten Großprojekt unter dem Namen “Lifehouse”. Die Songs, die als Fortsetzung von “Tommy” gedacht waren, wurden aber schließlich - nicht zuletzt wegen der ausgearteten Komplexität - doch gekürzt und komprimiert auf eine LP gebracht: Sie erschien unter dem Namen “Who’s Next”. 

Dieses fünfte Studioalbum der Band aus London wurde im August 1971 veröffentlicht und gehört bis heute zu den bekanntesten und beliebtesten Alben von The Who. Mit “Baba O’Riley”, “Behind Blue Eyes” und “Won’t Get Fooled Again” enthält es drei absolute Klassiker der Band und zeigt sie wohl auf ihrem musikalischen Höhepunkt. Gerade Gitarrist Pete Townshend schrieb zu der Zeit die wildesten Songs, hatte im Studio wieder mit einigen neuen Synthesizern experimentiert und gemeinsam mit Produzent Glyn Johns den einzigartigen Sound der Platte geformt. Für spannende Fakten hierzu, rund um die Entstehung und Hintergründe seid Ihr hier genau richtig.

The Who - Who's Next
The Who - Who's Next

Harte Fakten

Veröffentlichung: 14. August 1971 

Genre: (Hard) Rock
 

Besetzung: 

Gesang: Roger Daltrey

Gitarre: Pete Townshend

Bass: John Entwistle

Drums: Keith Moon

  • “Who’s Next” landete auf #1 in den britischen Charts, außerdem gab es Platz 4 in den U.S.A. und Platz 18 in Deutschland. Von der RIAA (Recording Industry Association of America) wurde es dreifach mit Platin ausgezeichnet. 

  • Wie schon erwähnt basiert das gesamte Album auf einem Filmskript, das Pete Townshend unter dem Namen “Lifehouse” geschrieben hat. Darin geht es um den Komponisten Bobby, der ein Konzert auf die Beine stellt. Townshend konnte allerdings nie wirklich jemanden von seinem Film überzeugen und hat das Projekt schließlich mehr oder weniger aufgegeben. Ende der 90er Jahre hat er es allerdings wieder aufgegriffen und dem Zeitalter angepasst. Ende 1999 wurde es tatsächlich herausgebracht und schließlich auf BBC3 uraufgeführt.  

  • “Baba O’Riley” war für “Lifehouse” ebenfalls als Opener angedacht und “Won’t Get Fooled Again” hätte auch hier den Abschluss bilden sollen. 

Baba O'Riley (Instrumental Version / Remastered 2017)
Baba O'Riley (Instrumental Version / Remastered 2017)

Auch wenn “Baba O’Riley” nur 5 Minuten lang ist, ging die ursprüngliche Instrumental-Demo für das Synthesizer-Instrumental 9:48 min.! 1972 hat Pete Townshend diese Demo auf seinem Solo-Album “Who Came First” veröffentlicht.

  • Das Geigensolo am Ende des Songs geht auf eine Idee von Keith Moon zurück und wurde von Dave Arbus eingespielt. Er hat mit seiner Band East of Eden den wohl ersten “Celtic Rock song” geschrieben: “Jig a Jig”. Live wird der Geigenpart von Roger Daltrey mit der Mundharmonika gespielt.  

  • Baba O’Riley ist außerdem der Titelsong der Serie CSI: New York. Auch die anderen Ausgaben CSI: Cyber (“I Can See For Miles”) und CSI: Miami (“Won’t Get Fooled Again”) haben The Who-Songs als Titelsong. 

  • Die ersten Aufnahmesessions fanden in Mick Jaggers Anwesen Stargroves im Rolling Stones Mobile Studio statt. Dort wurde zum Beispiel der Backing Track zu “Won’t Get Fooled Again” aufgenommen. Im Anschluss haben sich die Band und Glyn Johns allerdings dafür entschieden, in den Olympic Studios in Barnes weiterzuarbeiten. 

Limp Bizkit "Behind Blue Eyes"
Limp Bizkit "Behind Blue Eyes"

Von “Behind Blue Eyes” gibt es eine Limp Bizkit-Coverversion, die vielen wahrscheinlich sogar bekannter sein wird als das Original von The Who. Viele Fans der Briten verabscheuen das Cover allerdings und halten es für unwürdig. Townshend spielt den Song live auch eher ungern - allerdings aus anderen Gründen: Er findet, dass er ohne den Kontext des Lifehouse-Projekts wenig Sinn macht und dass ihm eine Liveperformance des Songs daher nicht viel gibt. 

  • “Won’t Get Fooled Again” wurde bereits am 25. Juni 1971 als erste Single veröffentlicht und stellt mit knapp 900 Aufführungen bis heute den am häufigsten live gespielten Song von The Who dar. 

  • Das Albumcover ist eine Fotografie von Ethan Russell und stellt einen Bezug zum Film “2001: A Space Odyssey” dar: Der Betonblock, an den die Bandmitglieder offensichtlich gerade gepinkelt haben, sieht nämlich aus wie die Monolithen im Film. Laut dem Fotograf hat nur Pete Townshend tatsächlich an den Block uriniert, für die übrigen Flecken wurde Regenwasser genommen. 

  • “My Wife” ist der einzige Song auf dem Album, der nicht aus dem “Lifehouse”-Projekt entstanden ist. Er wurde von Bassist John Entwistle geschrieben und behandelt vermutlich seine eigene Erfahrung, die nach einem durchzechten Wochenende mit seiner Frau hatte, nämlich dass er panische Angst vor ihrer Reaktion hatte, sobald er wieder nach Hause kommt. Auf Entwistles dritten Soloalbum “Rigor Mortis Sets In” hat er den Song nochmal neu aufgenommen. 

The Family Guy w/ Peter doing Baba O'Riley on Karaoke
The Family Guy w/ Peter doing Baba O'Riley on Karaoke

In der Family Guy-Folge “Quagmire’s Mom” kommt das Lied "Baba O' Riley" in einer Szene vor, in der Lois ihren Mann Peter darauf anspricht, ob er ins Waschbecken gekotzt hat. Dieser hat aber gerade begonnen, den Song als Karaoke zu singen und wartet mit seiner Antwort so lange, bis das Intro vorbei ist und er die erste Zeile singen konnte (mehr als eine Minute):