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Fakten über "Wish You Were Here", die Ihr noch nicht kanntet

40 Jahre vor ihrer Auflösung veröffentlicht die Band, deren Mitglieder ursprünglich Architekten werden wollten, “Wish You Were Here” und damit eines ihrer größten Meisterwerke und erfolgreichsten Alben veröffentlicht. Mit einer Laufzeit von knapp 45 Minuten und nur fünf ineinander übergehenden Songs stellt "Wish You Were Here" ein ganz besonderes Konzeptalbum von Pink Floyd dar, in dem es in erster Linie um ein ehemaliges Mitglied und die Gier des Musikbusiness geht.

Wish You Were Here Pink Floyd
Wish You Were Here Pink Floyd

Harte Fakten:

"Wish You Were Here"

Veröffentlichung: 15. September 1975

Genre: Progressive Rock

Besetzung:  

  • Gitarre & Gesang: David Gilmour

  • Bass & Gesang: Roger Waters

  • Keyboard: Richard Wright

  • Drums: Nick Mason

  • Durch den Erfolg des legendären Vorgängers “The Dark Side of the Moon” war die Band bei den Aufnahmen noch von ihrer plötzlichen Berühmtheit und dem Erfolgsdruck so überfordert, dass sie kaum Inspiration für neue Songs hatten. Im Studio konnten sie sich gegenseitig kaum in die Augen schauen.

  • Pink Floyd widmeten das Album zu großen Teilen ihrem früheren Frontmann und Gründungsmitglied Syd Barrett, der unter anderem durch seinen Drogenmissbrauch und einer folgenden Psychose zu einer der tragischsten Figuren in der Rockgeschichte wurde. Im ersten und letzten Song des Albums wird er als “Crazy Diamond” bezeichnet und auch der Titel “Shine On You Crazy Diamond” gibt berühmt-berüchtigter weise einen versteckten Hinweis auf ihn.

  • “Wish You Were Here” gilt als ein wahres Meisterwerk der Rockmusikgeschichte, was sich auch in den über 13 Millionen Verkäufen des Longplayers widerspiegelt. Doch nach der Veröffentlichung trudelten zunächst durchwachsene Kritiken ins Haus. Ein Redakteur des Rolling Stone Magazines schrieb: “‘Shine On You Crazy Diamond’ ist zwar zunächst glaubwürdig, weil der Titel das Thema Syd Barrett, das langjährige und wohl für immer verlorenen Leuchtfeuer des originalen Pink Floyds, behandelt. Aber das Potenzial dieser Idee wird nicht ausgeschöpft; sie stellen die gottverdammte Sache so nüchtern dar, dass sie genauso gut über Roger Waters’ Schwager singen könnten, der sich gerade ein Parkticket zieht.

  • Pink Floyd-Gründungsmitglied Richard Wright hat “Shine On You Crazy Diamond” als den besten Pink Floyd-Song aller Zeiten bezeichnet und würde auch im Nachhinein nicht die kleinste Änderung daran vornehmen.
     
  • Syd Barrett stattete Pink Floyd im Studio einen Besuch ab und zwar ausgerechnet während der Arbeiten am Song “Shine On You Crazy Diamond”. Zu diesem Zeitpunkt hatte der äußerlich stark veränderte Ex-Frontmann, er hatte extrem an Gewicht zugelegt und seinen Kopf rasiert, durch eine (vermutete) Psychose oder eine auftretende Schizophrenie-Erkrankung stark den Bezug zur Realität verloren, sodass ihn seine Ex-Kollegen zunächst nicht erkannten. 
Wish You Were Here Booklet
Wish You Were Here Booklet
  • Die brennende Person auf dem Cover ist der Stunt-Man Ronnie Rondell (u.a. bekannt aus “Spartacus”). Er musste in Zeiten ohne Photoshop oder digitaler Bildbearbeitung tatsächlich in Brand gesetzt werden und trug dafür eine Brandsichere Perücke sowie einen Nackenschutz. Der Grafikdesigner Storm Thorgerson entfernte in einer aufwendigen Nachbearbeitung dann diesen Nackenschutz und die glänzenden Rückstände des Benzin auf der Kleidung des Stuntmans. 
     
  • Die Szene des Albumcovers steht symbolisch für die zahlreichen dreckigen Deals und Tricks, mit denen die Plattenfirmen viele Bands über den Tisch gezogen haben. Als Location für das Cover diente übrigens eine simple Seitenstraße der Warner Bros. Filmstudios. 
     
  • Die Idee für einige der Artworks im Album stammt ebenso von Grafikdesigner Thorgerson: Er hatte die Band bei den Aufnahmen zum Album im Studio besucht und sich mit ihnen über die Inhalte des Album unterhalten: Das Thema lautete “Abwesenheit” - also ging er wieder, um über sich über das Thema Abwesenheit Gedanken zu machen. Dabei kamen die berühmten Bilder heraus, die jeweils von Abwesenheit geprägt sind: Es fehlt der Körper zum Anzug, das Wasser beim Schwimmen und das Spritzwasser beim Sprung ins Wasser. 
     
  • So ist auch die Idee entstanden, “Wish You Were Here” zum Titeltrack zu machen und das Album danach zu benennen, denn der Wunsch nach jemandem, der nicht da ist (“Wish You Were Here”), verkörpert den Begriff “Abwesenheit” natürlich bestens.
  • Der Song “Have a Cigar” stellt eine absolute Seltenheit für Pink Floyd dar, denn auf den insgesamt 15 Alben und bei insgesamt nur zwei Songs gibt es einen Lead-Gastsänger beziehungsweise eine Gastsängerin. Nachdem sowohl Waters als auch Gilmour beim Versuch, den Song einzusingen scheiterten, überließen sie die Aufgabe dem Folkmusiker Roy Harper, der auch gerade zufällig in den Abbey Road Studios seine Platte aufnahm. Im Gegenzug bekam Harper dann ein paar Gitarrenparts von Gilmour eingespielt.
    Die beiden Front-Streithähne Waters und Gilmour sind sich heute übrigens ziemlich uneinig über den Song: Waters kann die Version von Harper nicht leiden, Gilmour hingegen findet sie perfekt. 

  • Am Ende des Albums wird der Hörer durch den Klang einer Geige überrascht. Diese wurde im Studio von dem Jazz-Musiker Stephane Grappelli eingespielt, der während der Aufnahmen selbst nebenan im Studio tätig war. Als die Band das herausfand, fragten sie ihn sofort ob er auf ihrem Album gastieren will.

  • Der Song “Welcome to the Machine” handelt von der “Maschinerie” des Rock’n’Roll-Business. Nach dem Erfolg von “Dark Side of The Moon” war nicht nur das mediale Interesse an der Band groß, sondern es wollten auch möglichst viele Leute an ihrem Erfolg teilhaben was Pink Floyd nicht gefallen hat. Auch “Have A Cigar” dreht sich um dieses Thema, hier spielen viele Zeilen auf die Aussagen von Labels an, die als eine Art Monolog von einem Plattenboss gehalten werden: “Come in here, dear boy, have a cigar, you’re gonna go far” / “You’re gonna make it if you try, they’re gonna love you”, “the band is just fantastic, that is really what I think

  • David Gilmour beschreibt sein Gitarrenspiel auf der Platte als bewusst “nicht zu gekonnt”. Er habe sich dabei vorgestellt, dass jemand, der die Songs zu Hause im Radio hört, sich seine Gitarre schnappt und einfach mitspielt und genau dafür sollten die Songs gemacht sein.

Ed Sheeran @ London 2012 - Wish You Were Here | Music Monday
Ed Sheeran @ London 2012 - Wish You Were Here | Music Monday
  • Der Text des Titelsongs “Wish You Were Here” basiert laut Roger Waters auf einem Gedicht, das er über den tragischen Sturz aus der Realität von Syd Barrett geschrieben hat.

  • “Wish You Were Here” ist außerdem einer der wenigen Songs, der von Waters und Gilmour gemeinsam geschrieben wurde. Die Idee für das Intro-Riff stammt von Gilmour, Waters hat den Text geschrieben und die restlichen Songteile haben sie zusammen ausgearbeitet.

  • Im Jahr 2012 wurde der Song bei der abschließenden Zeremonie der Olympischen Spiele live dargeboten: Drummer Nick Mason hat sich dort mit Sänger Ed Sheeran, Richard Jones (The Feeling) und Mike Rutherford (Genesis/Mike & The Mechanics) zusammengetan und den Song im Londoner Olympiastadion aufgeführt. Am Schluss gab es dort eine große Geste, in der auf das Pink Floyd-Albumcover angespielt wurde.
The Who mit Won't Get Fooled Again

Classic Rock

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