Iggy Pop mit „Every Loser“

Iggy Pop gehört zu den Erfindern des Punks und liefert auch mit seinem 19. Album „Every Loser“ eine amtliche Punk-Platte ab. Es sind aber auch einige leise Töne und ein bisschen Pop und Funk mit drauf, außerdem hört man mit Chad Smith (Red Hot Chili Peppers), Josh Klingenhoffer, Duff McKagan (Guns N‘ Roses) und dem verstorbenen Foo Fighters-Drummer Taylor Hawkins so einige prominente Gastmusiker!
Ein großes Thema sind diesmal Drogen, mit denen Iggy in früheren Zeiten ja auch so seine Geschichten erlebt hat. Beispiele: „Strung Out Johnny“ oder auch „All The Way Down“. Die Platte bietet aber auch Abwechslung, herrlich ironisch behandelt die Punk-Ikone, wie einige Leute so ihren Körper einsetzen („Frenzy“). Punk ohne Provokation? Geht gar nicht! So foppt Pop in Track Nummer Sieben („Neo Punk“) ein bisschen die nachfolgenden Genre-Genossen, die später auf den Zug mit aufgesprungen sind.
Es ist einfach beeindruckend, was Iggy mit sage und schreibe 75 Jahren und nach einem solchen Leben noch für eine Power hat. Klar werden wieder einige erzählen, dass die Scheibe nicht an legendäre Platten wie „Lust For Life“ herankommt. Man sollte aber auch im Auge haben, dass sich Pop seitdem über vier Jahrzehnte weiterentwickelt hat und mit „Every Loser“ ein absolut abwechslungsreiches und spannendes Alterswerk abgeliefert hat. Nach den Experimenten der vergangenen Jahre („Post Pop Depression“, „Free“) ist es ein Album geworden, worauf sich eigentlich alle Fans einigen können.