Zum diesjährigen 20-jährigen Bandjubiläum entführen uns die Schweden in eine magische Welt, die jeder von uns kennt. Jeder von uns hat nämlich ein Stück „Boblikov“ in sich, ein Stück des Protagonisten der neuen Platte. Die Figur des Boblikov steht dabei als Symbol für den Teil von uns, den „wir alle in uns tragen und die gerne die Dinge auf den Kopf stellt - der kleine Teufel auf unseren Schultern. Er ist nicht böse, er sucht nur nach Vorteilen und will die Dinge zu seinen Gunsten manipulieren.“
Was Björn Dixgård und seine Kollegen da abgeliefert haben ist ein Rockalbum, dass man mit den Worten simpel aber genial beschreiben könnte. Mando Diao haben es geschafft, unter dem erwähnten Oberthema abwechslungsreiche Songs zu vereinen, die ohne große Umschweife nur eins wollen: Mit griffigen Riffs und viel Energie einfach nur geradeaus und direkt ins Ohr. Beginnt es bestimmt aber zurückhaltend mit „Wake Up“, geht schon „Frustration“ ordentlich vorwärts, bevor spätestens ab dem dritten Song „Stop The Train“ jegliche Müdigkeit beim Hörenden verflogen ist. Das bestimmende Instrument ist und bleibt auch im weiteren Verlauf die Gitarre, die ordentlich schreddern darf.
Dixgård erklärte in einem Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung: „Als wir mit den Aufnahmen fertig waren, fanden wir sie sehr hart und sehr intensiv. Wir dachten, es wäre vielleicht cool, die Songs zuerst auf drei EPs zu veröffentlichen und diese später zu einem Album zusammenzufügen.“ Gesagt getan, zwei EPs erschienen im Vorfeld, die mit einer dritten EP schließlich ein Album bilden. Mando Diao klangen vielleicht noch nie so roh, was auch daran liegt, dass nach eigenen Angaben alles live und analog in schwedischen Omnivox Studio aufgenommen, das der Sänger auch als „kleine Version von Abbey Road“ betitelt. Schon den mit Edelmetall ausgezeichnete Vorgänger „I Solnedgången“ (2020) hat das Quintett dort aufgenommen und auch in „Boblikov’s Magical World“ steckt durch Titel wie „Fire In The Hall“ oder das etwas ruhigere „Loner“ ganz am Ende der Tracklist das Potential, genauso erfolgreich zu sein.
Tracklist von „Boblikov’s Magical World“
- Wake Up
- Frustration
- Stop The Train
- Get It On
- More More More
- Primal Call
- Fire In The Hall
- Animal
- Rabadam Ching
- Loner