Alice Cooper im Interview - Teil 2
Was ist eigentlich so los bei Schockrocker Alice Cooper? Wir hatten ein paar Fragen und Alice hatte jede Menge Antworten…
Was ist eigentlich so los bei Schockrocker Alice Cooper? Wir hatten ein paar Fragen und Alice hatte jede Menge Antworten…
Bisher bin ich noch nicht bei diesem Punkt angelangt. Wir haben Material für ein ganzes Album, das aber für etwas anderes bestimmt ist. Eigentlich sind es sogar Songs für zwei Alben, die wir geschrieben haben, die aber für zwei andere Projekte gedacht sind. Das nächste Studioalbum - Damit haben wir angefangen, als wir dieses Album aufgenommen haben (Cover Album). Wir konnten einfach nicht anders, als Songs zu schreiben. Wir haben also in dieser Zeit 5 Songs geschrieben, die wir nicht für dieses, sondern für das nächste Album verwenden werden. Du siehst also, da gibt es eine ganze Menge neues Material.
Ich habe noch nie ein Cover-Album gemacht. Jede Band fängt damit an, Songs zu cover, sogar die Beatles und die Rolling Stones war zu Beginn Cover-Bands. Dann fängst du irgendwann an deine eigenen Songs zu schreiben und schließlich spielst du irgendwann nur noch dein eigenes Material. Aber ich habe es bisher immer vermieden Covers zu spielen. Ozzy hat welche gemacht, Bowie hat welche gemacht, jeder hat das gemacht. Also sagte ich, wenn ich welche mache, dann möchte ich es sehr persönlich machen. Es sollten Covers von den Jungs sein, mit denen ich getrunken habe, die jetzt aber nicht mehr bei uns sind. All die Jungs vom The Hollywood Vampire, was ein Trink-Club war. Harry Nilsson, John Lennon, Keith Moon, T-Rex, Randy California von Spirit. All die Jungs mit denen ich getrunken habe. Irgenwann wurde mirbewusst, wie viele von ihnen mittlerweile tot sind und ich dachte mir, ich widme diese (Cover) Album diesen Jungs. Das sind Jim Morrison, da sind so viele großartige Muisiker, Robby Krieger, der bei einigen The Doors Songs mitgespielt hat. Wir haben es wirklich authentisch gemacht, ich denke es ist wirkliche richtig cool.
Es ist etwas, an das du dich gewöhnst. Weisst du, die Band ist großartig, die Rockband ist wirklich gut. Der Schlagzeuger ist gut, die Gitarristen und auch der Bassist. Ich habe dann noch Orianthi mitgebracht, um der Sache das gewisse Alice Cooper Flair zu geben. Als ich mich dann mit der Rockband wohlfühlte, war das Orchester wie die Sahne auf dem Kuchen. Vor allem, wenn du es nicht gewohnt bist, deine eigenen Songs mit diesem massiven Sound hinter dir zu hören. Ich meine, als ich die Songs das erste Mal hörte, dreht ich mich erst einmal um, denn es zieht deine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Du denkst dir „was ist das?“ Aber es klingt großartig, vor allem mit dem Chor. Wenn sie den Hintergrundgesang machen, das ist einfach „Wow“, das klingt einfach gut. Ich meine, meine Bandmitglieder sind alle gute Sänger, aber dieser Chor, das sind einfach Profis.
Ja, das Problem war auch eher, sich für einige wenige zu entscheiden. Wir hätten 400 Songs machen können, aber ich habe die Songs rausgesucht, die am Besten zu diesem (speziellen) Publikum passen. Als wir Only Women Bleed eingespielt haben, die Originalversion, haben wir das mit dem Toronto Symphony Orchester in Kanada gemacht, dass war sogar noch größer als das jetzige Orchester. Und als wir Welcome to my Nightmare geschrieben haben, war es schon sehr orchestriert. Also habe ich noch Songs ausgesucht, bei denen ich dachte, sie tragen am meisten zu dem Sound bei. Da ist es komisch, wenn du Songs wie No More Mr. Nice Guy hast, der nur ein einfacher vier Akkorde Rocksong ist, oder House of Fire oder School’s Out. Da ist es Zeit für das Orchesters, kreativ zu sein. Dabei übertönen sie die Songs aber nie, das ist das schöne daran. Sie übertreiben es nicht. Wenn du so viele Musiker hast, kannst du es schnell übertreiben, aber sie tun es nicht. Das Orchester spielt genau dann, wenn es notwendig ist.
Weisst du, es ist lustig, ich bekomme dauern Angebote wie dieses (Rock meets Classic). Als ich das Angeboten bekommen habe die Saturn Werbungen zu machen, diese Werbung für Satur im Weltall, die dauernd im Fernsehen lief, da haben wir hmit einer Episode angefangen. Am Ende waren es acht, und das habe ich nur gemacht, weil es für Deutschland war. Es waren immer diese Angebote aus Deutschland und ich sagte immer „Ja klar, dass ist kein Problem“. Es ist einfach so, dass Deutschland über meine ganze Karriere hinweg sehr loyal zu mir war und für mich war es immer wichtig, dem deutschen Publikum dafür etwas zurück zu geben. Wenn wir demnächst wieder hierher kommen und unsere kompletten Shows im Juni spielen, wird es das komplette Alice Cooper Programm sein. In gewisser Hinsicht wird diese Show energiegeladener als unsere Shows damals 1972, es wird einfach eine bessere Show. Ich sage den Leuten immer, wenn wir 30 Shows in Europa haben, sind normalerweise 12 bis 15 davon in Deutschland. Also die Hälfte der Europatournee findet allein in Deutschland statt.
>Es gibt zur Zeit sehr wenig junge Bands, die Rock n Roll spielen wollen. Die meisten aktuellen Bands wollen sehr auf sich bedacht sein, sehr Folk orientiert - sehr langweilig, einfach langweilig. Weißt du, ich will die nächsten Guns n Roses sehen, die nächsten Aerosmith, die nächsten Green Day. Ich mag Bands wie Billy Talent. Ich mag die Band von Slash, Guns n Roses sind immer noch sehr gut mit Axl. Das sind immer noch sehr gute Hard-Rock Bands. Aber ich kann dir nicht viele junge Rockbands nennen. Die Veteranen halten sich immer noch fantastisch, aber es hat den Anschein, als wenn die jungen Rockbands einfach angst haben Rockbands zu sein. Ich weiß nicht warum, ich habe keine Ahnung, warum sie so schüchtern sind. Du hast 5 Kids zusammen in einer Garage und als wir in dem Alter waren, wollten wir etwas spielen, dass laut war und aggressiv. Heute sitzen die Kids in der Garage „Oh, lass und doch ein Akkordeon mit dazu nehmen, oder ein Banjo“ und du denkst dir „Was ist denn bei euch schief gelaufen, dreht doch mal auf“. Ich kann diese Generation von Kinder nicht in Rocker verwandeln, ich weiß einfach nicht, warum sie so schüchtern sind. Vielleicht müssen sie Fleisch essen (lacht). Vielleicht geht dieses ganze vegetarische Gedöns einfach zu weit. Nein, nein. Ich kenne Leute, die in Rockband und Vegetarier oder sogar Veganer sind und die echt harte Rocker sind. Es hat also nichts mit der Ernährung zu tun. Es hat eher etwas damit zu tun, das alle zu künstlerisch sein wollen. Rock n Roll ist nicht künstlerisch, es ist Rock und es ist Spaß. Es ist einfach als wenn du in einer Gang bist, einer Band.
Wir sind einfach auf Tour und auf Tour. Es gibt ein paar Filme, bei denen ich gefragt wurde, ob ich dort mitmachen möchte. Das wird sicher spaßig. Ich bin immer offen für so etwas. Wenn es ein gutes Drehbuch ist und ich es mag, nehme ich die Rolle. Ich schreibe außerdem immer neues Material, ich arbeite immer mit verschiedenen Leuten zusammen. Bon Ezrin und ich sind immer bereit Alice Cooper auszubauen, aber es muss immer Alice bleiben. Wir wollen es nicht in eine Richtung bringen, in der es nicht mehr Alice Cooper ist. Alice wird immer eine Hard-Rock Band sein, wir werden nie unplugged spielen. Dann wird es noch eine Dokumentation geben, die Super Duper Alice Cooper heißt. Es ist die Geschichte von Alice Cooper, wie Alice Cooper so verrückt geworden ist wie er jetzt ist.
Weisst du, ich bin wirklich gesegnet, in der Hinsicht, das ich einen wirklich gesunden Körper habe, geistig und körperlich. Ich kenne andere Musiker meines Alters, die machen vielleicht ein bis zwei Shows die Woche, ich kann fünf oder sechs Show die Woche machen und ich bin nie müde. Ich schlafe meist nur so vier Stunden in der Nacht. Und ich rauche nicht, ich habe nie geraucht (Zigaretten). denn das zieht dich wirklich runter. Zigaretten über eine lange Zeit ruinieren dir die Lunge, deinen Körper, dein ganzes Immunsystem. Und ich trinke nicht und nehme keine Drogen. All das hat viel mit meiner körperlichen Gesundheit zu tun.