Bei all der Kreativität, die sich in unseren liebsten Rock-Künstlern tummelt, ist es nicht weit hergeholt, dass sich einige bekannte Musiker auch in andere Gefilde der Kunstwelt wagen – nämlich in die Welt der Comics oder Graphic Novels.
Green Day zum Beispiel haben ihr erstes Graphic Novel "Last Of The American Girls" für diesen Oktober angekündigt. Benannt ist das mit Karikaturist Frank Caruso entworfene Buch nach dem gleichnamigen Song, der auf dem 2009 veröffentlichten Album "21st Century Breakdown" zu finden ist.
Ob autobiografisch, völlig verzerrt oder als Verfasser: Wir haben für Euch 10 Rock-Comics rausgesucht, die kein Comic- oder Rock-Fan missen sollte.
Ozzy Osbourne: The Metal Madman
Wer die Lebensgeschichte von Black Sabbath-Sänger Ozzy Osbourne noch nicht kennt oder sie noch einmal durchleben will, der findet in "Ozzy Osbourne: The Metal Madman" die richtige Lektüre.
Um das Buch auch für Hardcore-Fans valide und so exakt wie möglich zu schreiben, stellte der Autor Michael L. Frizell ausgiebige Nachforschungen an. Sein Ziel war es, so nah wie möglich an der Realität zu bleiben.
Ob Batman in dem Comicbuch die Chance bekommt seinen enthaupteten Fledermaus-Freund zu rächen, müsst Ihr wohl selber rausfinden.
KISS
KISS bieten sich mit ihren skurrilen Bühnenkostümen, der aufwendigen Schminke und ihren wilden Fratzen regelrecht an, die Protagonisten eines Comics zu werden. Zwar starteten die KISS-Mitglieder ihre Comic-Karriere nicht als Stars in ihrer eigenen Serie, konnten aber mit dem Auftritt in dem Marvel Comics Howard The Duck #12 den Grundstein für unzählige Gastauftritte in verschiedensten Büchern legen. Große Verlage wie etwa Marvel Comics, Image Comics, Dark Horse Comics, Platinum Studios, Archie Comics ließen die Rocker in ihren Comicbüchern Abenteuer erleben.
Ironischer Weise sagte Gene Simmons einst, dass keiner aus der Band Comics mag.
Voodoo Child: The Illustrated Legend of Jimi Hendrix
Kreativ, innovativ, legendär – das alles vereinte Jimi Hendrix. Kaum ein zweiter revolutionierte die Art des Gitarrespielens so wie er. Wer weiß, wo die Grenzen seiner Kreativität gewesen wären, wenn er 1970 nicht verschieden wäre.
Um sein Leben zu feiern, schuf Martin I. Green das Comic-Buch "Voodoo Child: The Illustrated Legend of Jimi Hendrix". Auf 120 Seiten wird das Leben des Ausnahmekünstlers erzählt, die Illustrationen sind dabei ebenso innovativ, wie es Jimi selbst an der Gitarre war. Zusätzlich gibt es auch eine CD mit 6 Songs von Jimi Hendrix.
Rush: A Farewell to Kings
Wie entsteht wohl ein Meisterwerk? Fleiß, Talent, Opferbereitschaft – und ein bisschen Alkohol. Rush veröffentlichte 1977 mit "A Farewell to Kings" ein für sie richtungsweisendes Album. Das Animations-Studio Fantoons schuf dem Album zu Ehre ein Comicbuch, das die Entstehungsgeschichte des Albums erzählt. In Zusammenarbeit mit Rush-Gitarrist Alex Lifeson und Produzent Terry Brown entstand ein 144 Seiten umfassendes Buch, das auch die Hintergründe einiger Songs aufzeigt.
The Led Zeppelin Experience
"The Led Zeppelin Experience", von Revolutionary Comics, ist eine fünfteilige Serie, die zwischen 1992 und 1993 erschien. Die fünf Comic-Teile erzählen die Bandgeschichte von Led Zeppelin bis zum Tod von Drummer John Bonham im Jahre 1980.
In den Comics sind auch Auszüge aus dem okkulten Werk "Magick in Theory and Practise" von Aleister Crowleys eingearbeitet.
Led Zeppelin sind aber nicht die einzige Band, die einen Comic mit sich in der Hauptrolle bekommen haben.
Der Verlag Revolutionary Comics hat mit seiner Rock 'N' Roll Serie ganzen 65 Rockern und Rockgruppen (darunter Guns N' Roses, KISS, Frank Zappa, Metallica, Aerosmith) biografische Denkmäler geschaffen – alle erschienen zwischen 1989 und 1993.
Gerard Way: The Umbrella Academy
My Chemical Romance-Frontmann Gerard Way dreht den Spieß sogar um, denn über ihn wird kein Comic gezeichnet, das übernimmt der Musiker lieber selbst.
Vor seiner Musikkariere arbeitete Gerard Way als Comiczeichner in New York und schuf sein erstes Werk "The Breakfast Monkey", das allerdings abgelehnt wurde. 2007 und 2008 verfasste er die sechs Hefte umfassende Comic-Serie "The Umbrella Academy". Die Comic-Serie war so erfolgreich, das sie verfilmt wurde und seit 2019 auf der Streaming-Plattform Netflix zu sehen ist.
The Who: Lifehouse
Für Pete Townshend und The Who ist Aufgeben keine Option!
1971 planten The Who gemeinsam mit den Universal Studios eine Rockoper namens "Lifehouse". Bis zur Veröffentlichung ist es nie gekommen, denn es kam das Studioalbum "Who's Next" (Behind Blue Eyes, Won’t Get Fooled Again, Baba O’Riley) dazwischen.
Fast 50 Jahre später soll "Lifehouse" fertiggestellt werden – wenn auch als Graphic Novel. Im Juli 2020 soll das 150-seitige auf Pete Townshends Drehbuch basierende Comic in Zusammenarbeit mit dem Heavy Metal Magazine erscheinen.
Iron Maiden: Legacy of the Beast
Eddie the Head, das wohl bekannteste Maskottchen der Rock- und Metal-Szene. Dem treuen Iron Maiden-Mitglied wurden nach einem Mobile-Game nun auch ein Comicbuch gewidmet: "Legacy of the Beast" ist in Anlehnung an das Spiel geschrieben. Dort ist Eddie the Head auf der Suche nach seiner in Stücke geborstenen unsterblichen Seele, die sich nach dem Einfall der dunklen Mächte auf der Erde im ganzen Kosmos verteilt hat. Um an die Teile zu kommen, kämpft der geschwächte Held zusammen mit alten Freunden gegen die Legionen des "Beast", um zu verhindern, dass dieser alles Leben vernichtet.
The Fifth Beatle: Die Brian Epstein Story
"The Fifth Beatle" erzählt die Geschichte von Brian Epstein, dem visionären Manager der legendären Beatles, der auch als fünfter Beatles bezeichnet wird. Von der Entdeckung der Beatles in Liverpool, bis zum Weg an die Spitze und darüber hinaus, beschreibt der Comic das bewegte Leben und den frühen Tod von Brian Epstein.
Das Graphic Novel "The Fifth Beatle" beschäftigt sich auch mit Epsteins Homosexualität und seinem jüdischen Glauben in Zeiten der Homphobie und des Antisemitismus.
Das Buch erschien 2013 zunächst in Italien, anlässlich des 20. Geburtstags des italienischen Rolling Stones Magazin.
Corey Taylor: The House of Gold & Bones
Die maskierten Jungs von Slipknot wären prädestiniert dafür, die düsteren Antihelden in Comics zu spielen.
Frontmann Corey Taylor hat seine Liebe zu Comicbüchern auf eine andere Art zum Ausdruck gebracht. Mit seiner zweiten Band Stone Sour brachte Taylor 2012 den ersten Teil des Doppelalbums "House of Gold & Bones – Part 1" heraus auf den 2013 der zweite Teil folgte. Taylor, der ein ausgesprochenes Interesse an Comics hat, konnte sich mit "House of Gold & Bones" einen Traum erfüllen
Die düstere Geschichte des Konzeptalbums packte Taylor zusammen mit Dark Horse Comics in eine vierteilige Mini-Comic-Serie. Während das Album sich auf die musikalische Erzählung der Geschichte beschränkt, taucht der Comic tief in die Gefühlswelt der erschaffenen Charaktere ein.