12 Rock-Trios
alle guten Dinge sind drei
alle guten Dinge sind drei
Dass es keine vier Musiker oder einen singenden Gitarristen braucht, bewiesen die britischen Männer von Motörhead. Gegründet 1975, haben es Lemmy & Co. schnell zu einem Legendenstatus geschafft und spielten bis zuletzt in einer Liga mit den ganz Großen. Leider, aber doch verständlicher Weise, entschlossen sich Gitarrist Wizzö und Schlagzeuger Mikkey Dee 2015, nach dem erschütternden Tod Lemmys dafür, Motörhead aufzulösen. Dennoch bleiben die Ace of Spades-Legenden auch nach ihrer Auflösung eines der erfolgreichsten und einflussreichsten Trios der Rockgeschichte. Wer Rockstar sagt, muss auch Lemmy sagen. Wer Rocktrio sagt, muss auch Motörhead sagen.
Die drei Texaner Billy Gibbons, Dusty Hill und Frank Beard haben vermutlich mehr Bart, als die meisten Rockbands zusammen. Aber auch abseits von ihrem bärtigen Erscheinen, hat es das Rocktrio faustdick hinter den Ohren. Die 1969 gegründete Band gilt als Pionier des heute so beliebten Southern Rock und prägt damit eine Generation von nachfolgenden Bands. Und ja, natürlich prägen sie auch eine Generation an heranwachsenden Bartträgern.
Das englische Trio beweist, dass man definitiv nicht mehr als drei Musiker braucht und vor allem keinem bestimmten Genre treu bleiben muss. In 31 Jahren Bandgeschichte, nehmen sich Sting, Andy Summers und Stewart Copeland sämtliche Genres vor, beginnen dabei mit Punk und Ska, wandern über zu Reggae, bis hin zu Rock und Pop. In ihrer Endphase folgen noch Elemente von Jazz. In solch einer langen und umfangreichen Karriere entstehen natürlich auch einige Hits, wie beispielsweise „Every Breath You Take“, „Roxanne“ oder auch „Message In A Bottle“.
Der Name Jimi Hendrix sollte jedem ein Begriff sein. Bis heute gilt er für viele als bester Gitarrist der Musikgeschichte und das, obwohl seine Karriere mit knappen vier Jahren viel zu kurz war. Nachdem der Linkshänder bei einem Soloauftritt gescoutet wird, bekommt er einen Vertrag angeboten und soll für weitere Auftritte eine Band auftreiben. Um seine Musik live zu transportieren, braucht der Ausnahmekünstler natürlich keinen zweiten Gitarristen und auch keinen Sänger. Mit dem Schlagzeuger Mitch Mitchell und Noel Redding am Bass ist die Jimi Hendrix Experience geboren. Nach drei Alben und vier Jahren tritt mit dem Tod des damals 27-jährigen Hendrix leider auch schon wieder die Auflösung ein.
Them Crooked Vultures sind eine Supergroup der Superlativen. Der Bassist ist niemand geringeres als der Led Zeppelin-Bassist John Paul Jones, am Schlagzeug sitzt Nirvana- und Foo Fighters-Mitglied Dave Grohl, Gitarre und Gesang übernimmt Josh Homme der Queens of the Stone Age und Eagles of Death Metal. In dieser Trio-Konstellation veröffentlichen die drei lebenden Legenden 2009 aus dem Nichts ein Album, charten damit, gehen auf Welttournee und ziehen sich genauso schnell wieder zurück. Seitdem warten Fans auf der ganzen Welt auf ein zweites Album, was mal wieder dem Rest der Rockwelt zeigt, dass es eben manchmal nur drei Musiker braucht.
1995 finden sich die drei Schotten Simon Neil, Ben Johnston und James Johnston zusammen, um gemeinsam zu jammen. Das daraus schnell mehr entstehen kann, als nur gemeinsames Jammen, merken die Jungs selbst und gründen kurzerhand Biffy Clyro. Über die Herkunft des Namens gibt es bis heute keine klare Antwort – dafür aber einige Mythen. Einer dieser Mythen besagt, dass Frontmann Simon Neil in seiner Schulzeit einen „biro-pen“ mit dem Gesicht von Cliff Richard besaß, welcher scherzhaft nur noch „Cliffy-Biro“ genannt wurde, später dann „Biffy Clyro“. Auch wenn die Herkunft des Namens nie bestätigt wurde, ist eines sicher: Seit ihrem internationalen Durchbruch 2007 eine steile Karriere hingelegt haben und immer erfolgreicher werden.
Noch ein legendäres Trio – noch ein Mitglied des sogenannten Club 27. Obwohl das Trio rund um Kurt Cobain gerade mal sieben Jahre bestand, schafften es die Jungs in dieser kurzen Zeit, ein paar der bekanntesten Rockgeschichten der Welt zu erschaffen. Angefangen mit dem Albumcover zu Nevermind, dem Ohrwurm-Klassiker „Smells Like Teen Spirit“, dem Beginn von Dave Grohls Karriere und letztlich auch leider dem Selbstmord von Frontmann Kurt Cobain. Die Miterfinder des Grunge werden auch heute, mehr als 20 Jahre nach ihrer Auflösung, noch immer überall verehrt.
Wer denkt ein Trio könne aufgrund der personellen Einschränkungen nicht anspruchsvoll oder umfangreich sein, lebt vermutlich hinter dem Mond und hat noch nie von Muse gehört. Bereits 2001 schaffen die drei Engländer Matthew Bellamy, Dominic Howard und Christopher Wolstenholme mit ihrem zweiten Album „Origin of Symmetry“ den internationalen Durchbruch. Dabei bestechen die drei durch eine einzigartige und komplexe Musik, welche Rock, Elektro und Klassik vereint. Aber das ist noch nicht genug: vor allem bei ihren Liveshows liefern Muse ordentlich ab und gelten nicht ohne Grund zu den besten Livebands unserer Zeit. So hält Frontmann Matthew Bellamy seit 2010 mit 140 Gitarren offiziell den Rekord für die meisten zerstörten Gitarren auf einer Tour.
Frontmann Billie Joe Armstrong spielt schon seit seiner Kindheit Gitarre und singt – deshalb gründet er zusammen mit seinen Freunden mit gerade mal 15 Jahren seine erste Band. Nach drei Jahren schließt sich Schlagzeuger Tré Cool dieser Band an, welche sich daraufhin zu Green Day umbenennt. Der Rest ist Geschichte. Das Album „Dookie“ feiert Mitte der 90er die ersten internationalen Erfolge, 2004 kommt dann mit „American Idiot“ ein absolutes Hit-Album. Mit „American Idiot“, „Boulevard of Broken Dreams“, „Wake Me Up When September Ends“, „Holiday“ und „Jesus of Suburbia“ schaffen es die drei Punker mit einem Album, fünf Mal in die Charts zu kommen. Bis heute erhält dieser Erfolg an, auch wenn dadurch vielleicht etwas Punk verloren gegangen ist, beweisen die drei noch immer ihr Talent für gutes Songwriting.
Bis blink-182 1999 ihren internationalen Durchbruch feiern konnten, musste sich die Band umbenennen, den Schlagzeuger ersetzen und zwei weitestgehend erfolglose Platten veröffentlichen. Mit dem dritten Album „Enema of the State“ und Travis Barker an den Drums gelang den drei Amerikanern der gigantischer Durchbruch. Das darauf enthaltene Song „All The Small Things“ darf auch heute auf keiner ordentlichen Party fehlen. Gleiches gilt natürlich für „What’s My Age Again“, welches mit dem legendären Video, in dem die drei Jungs nackt durch die Stadt laufen, noch bekannter wurde.
Die drei Berliner hatten es zu ihrer Gründungphase in den 80ern nicht gerade leicht. Dem kommerziellen Erfolg stand die Punk-Attitüde gegenüber. Die kritischen und angeblich aggressiven Texte, führten dazu, dass Songs auf dem Index landeten – Plattenverkäufe wurden nahezu unmöglich. Letztlich löst sich die Band 1988 auf, um dann in den 90ern mit dem neuen Bassist Rod wiederzukommen und endlich ihren verdienten Ruhm einzufahren. Bis heute gelten Farin, Bela B und Rod als die Ärzte zu den erfolgreichsten deutschen Bands und sind bekannt für ihre genialen Liveshows.