70 Jahre LP
das lässt die Herzen von Musikliebhaber höher schlagen
Vor 70 Jahren, genau am 21 Juni 1948, stellte Columbia Records die 12-Zoll-LP mit 33 1/3 Umdrehungen vor – damals revolutionär und ein wichtiger Beitrag für die Entwicklung des Rock’n’Roll. Seit Jahren erlebt die Schallplatte einen neuen Höhenflug. Grund genug, einen Blick auf ganz besondere Platten zu werfen.
Die Geschichte der LP
Die Schallplatte war eine der ersten Speichermedien für Musik überhaupt – schon 1898 wurde die erste Schellack-Platte in Hannover gepresst. Bei der allerersten LP – diejenige, die Columbia Records im Sommer 1948 vorstellte – handelte es sich um Mendelssohns Violin-Konzert in E-Moll. Als in den 60ern und 70ern unsere Rockstars ihre Karrieren begannen, war Vinyl das Medium Nummer 1 für Musik – kein Wunder also, dass die LP nicht zuletzt mit der Rockmusik in Verbindung gebracht wird. Diese Popularität hielt sich bis weit in die 80er-Jahre, als die Schallplatte von der CD abgelöst wurde.
Die teuerste LP
Das ist Ringo Starr’s persönliche Kopie des "White Albums" der Beatles: Bei einer Auktion 2015 wechselte die Platte mit der Seriennummer 000001 für 790.000 Dollar den Besitzer. Der Beatles-Drummer sagte: „Wir haben die Platte damals oft gehört. Keiner hat gedacht: Wir behalten die Platte jetzt für 50 Jahre und dann ist sie in perfektem Zustand – bis heute sind da meine Fingerabdrücke drauf.“
Die am häufigsten verkaufte LP
Ist, wie sollte es anders sein, "Thriller" von Michael Jackson – rund 65 Millionen Platten des Albums gingen über den Ladentisch. Immerhin wurde das Album 1982 und damit drei Jahre vor dem großen Durchbruch der CD veröffentlicht. Aber auch unsere Rocker verkauften einige ihrer erfolgreichsten Alben noch auf Vinyl: Zum Beispiel AC/DC (Back in Black, 50 Millionen Platten), Pink Floyd (Dark Side of the Moon, 50 Millionen) oder Fleetwood Mac (Rumours, 40 Millionen).
Die traurigste LP
Ist wohl eine Pressung des Albums "Double Fantasy" von John Lennon samt Autogramm des Ex-Beatles. Der Besitzer: Mark David Chapman. Er ließ sich seine Platte 1980 von John Lennon signieren – und erschoss den Musiker nur Stunden später vor seinem Hotel-Eingang in New York. 1999 ging die Platte für 150.000 Dollar über den Tisch.
Der Phönix aus der Asche
1988 wurden weltweit erstmals mehr CDs als Vinyl-Scheiben verkauft. Später kam das Internet hinzu – Musikfans hatten immer mehr Möglichkeiten, ihre Lieblingskünstler zu hören. Das änderte sich 2006 als die Arctic Monkeys – damals eine der erfolgreichsten Newcomer-Bands in England – ihr Album „Whatever People Say I Am That’s What I’m Not“ auf Vinyl veröffentlichten. Seit 2007 wird järlich im April der Record Store Day gefeiert, um unabhängige Plattenläden zu feiern. Tragisch: Als 2016 viele unserer Superstars wir David Bowie, Prince und Leonard Cohen starben, schossen ihre Plattenverkäufe in die Höhe. Im Januar 2017 wurden zum ersten Mal wieder mehr LPs verkauft als noch Anfang der 90er.
