8 Religionskritische Rocksongs
diese Künstler kritisieren die Kirche, Gott, seine Anhänger...
diese Künstler kritisieren die Kirche, Gott, seine Anhänger...
Der Name ist reine Provokation, die Texte sind religions- und sozialkritisch – Bad Religion sind seit den 80ern ein fester Bestandteil der weltweiten Punkszene. Sie lehnen "ein verordnetes und verschlüsseltes System, das die Freiheit und das Benehmen eines Einzelnen einschränkt" ab. Dazu gehören ihrer Meinung nach Religionen und die US-amerikanische Gesellschaft. 1993 ist „American Jesus“ als erste Single ihres Album "Recipe For Hate" erschienen. "American Jesus" ist eine Kritik an der Vorstellung, dass Amerika gesegneter, als andere Nationen sei. Aufhänger für den Song war die Aussage des ehemaligen US-Präsidenten George Bush, dass Amerika den Golfkrieg gewinnen würde, weil Gott auf ihrer Seite wäre. In dem Song werden Probleme wie Antisemitismus, Krieg und Religion angesprochen, die gerne als Entschuldigung für kriegerische Handlungen genommen werden.
„East Jesus Nowhere“ ist die dritte Single aus dem Erfolgsalbum „21st Century Breakdown“ von 2009. Green Day-Frontmann Billie Joe Armstrong schrieb den Song, nachdem er Gast auf einer Taufe war. Armstrong ist davon überzeugt, dass jeder aufrichtige Christ seine Religion kritisch reflektieren sollte.
Der Titel ist von dem Spruch „You didn't have to drive out to east Jesus nowhere“ aus dem 2007 erschienen Film Juno abgeleitet.
„Sound of the Sinners“ erschien 1980 auf dem The Clash-Album „Sandinista!“ und behandelt ein Thema, das die Band eigentlich vermeiden wollte: Religion.
Der Song ist eine kritische Betrachtung organisierter Religionen und Glaubenskonstrukte. Dort herrsche eine Ungerechtigkeit, denn mit Geld könne man sich von seinen Sünden freikaufen.
Entstanden ist der Song aus einem Gespräch zwischen dem The Clash-Sänger Joe Strummer und dem Drummer Topper Headon. Joe Strummer sagte dazu: „That's not a piss-take. I was thinking of LA and the great earthquake. I had, After all those years to believe in Jesus.“ Schlagzeuger Topper Headon sieht das ganze etwas kritischer und verweist auf die vielen Drogenabhängigen, die sich auf Trips selbst für Jesus halten. Dieser Gedanke ist auch im Song zitiert: „After all this time to believe in Jesus, after all those drugs I thought I was him.“
KISS veröffentlichten "Unholy" 1992 auf ihrem Album „Revenge“. „Unholy“ entstand aus Teilen des Songs „Keep Me Waiting“, der Anfang der 70er von Wicked Lester (der Vorgängerband von KISS) geschrieben wurde und dem Doro-Song „Unholy Love“.
Gene Simmons gab zu, dass ihm das Wort "unholy" einfach sehr gefiel, beteuerte aber, dass der Song auch eine tiefere Bedeutung hat: „Der Song zeigt, was wir uns gegenseitig im Namen der Religion antun. Diese Dinge (Religionen) sind für mehr Kriege und Elend auf dieser Welt verantwortlich, als irgendetwas in der Geschichte. Die religiösen Menschen erzählen immer, dass der Mensch aus dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde – Bullshit."
1991 erschien "The God That Failed" auf dem selbstbetitelten Metallica-Album, auch "Black Album" genannt.
Das zentrale Thema des Songs ist die Abhängigkeit der Menschen von ihrem Glauben und das blinde Vertrauen, das die Menschen in einen nicht beweisbaren Gott haben. Frontmann James Hetfield wurde durch den Tod seiner Mutter "The God That Failed" inspiriert: Sie starb an Krebs, nachdem sie die Behandlung verweigerte, weil sie daran glaubte, dass Gott sie heilen würde.
Trotzdem steht nicht das "Versagen Gottes" im Mittelpunkt des Songs, sondern die Tatsache, dass sich Hetfields Mutter aufgrund ihres blinden Vertrauens nicht behandeln lassen wollte.
John Lennon holt in "God" zum großen Rundumschlag aus – nicht mal vor den Beatles macht er Halt!
Lennon ist der Meinung, dass organisierte Religionen mehr Schaden anrichten, als sie Gutes tun. So sang er schon in "Imagine" von einer Welt ohne Religion(en). In "God" bezeichnet Lennon Gott als ein Konzept, einen Wert in dem Menschen ihren Schmerz messen: "God is a concept by which we measure our pain. I'll say it again, God is a concept by which we measure our pain.".
Als der Song entstand, hatte Lennon mit dem Tod seiner Mutter und der Auflösung der Beatles zu kämpfen. In dieser emotionalen Phase erkannte er, dass die Menschen ihre Verehrung den falschen Idolen schenken – darunter fallen seiner Meinung nach neben Gott auch die Beatles. Er kommt zu dem Entschluss, dass er an nichts, außer an sich und seiner Liebe zu Yoko glaubt.
„Only The Good Die Young“ erschien auf Billy Joels Album "The Stranger", das 1978 veröffentlicht wurde.
Der Song handelt von einem Mädchen, das vorehelichen Sex aufgrund ihres Glaubens als Sünde ansieht und ablehnt. Das Figur des besungenen Mädchens, Virginia, basiert auf Joels ehemaligem Schwarm Virginia Callaghan. Die beiden lernten sich kennen, als Joel das erste mal in einer Band spielte. Virginia wollte nichts von ihm wissen, bis sie erfuhr, dass er in einer Band spielte.
Die Versuche der katholischen Kirche den Song zu boykottieren, gingen ordentlich nach hinten los: Nachdem „Only The Good Die Young“ auf dem katholischen Radiosender einer Universität verboten wurde, schoss der Songs in die Charts. Einige katholische Gemeinden sahen den Song, als "anti-katholisch" an – Billy Joel wiederum sieht ihn nicht als "anti-katholisch", sonder "pro-Lust" an.
Slayer sind Freunde klarer Worte und sagen gerade heraus, was sie von Gott und Religon halten.
Der Titel "Jesus Saves" ist auf dem Kultalbum "Reign In Blood" der Thrash-Metaller zu finden. Bis in die späten Neunziger zierten satanische Symbole wie Pentagramme die Cover der Slayer-Alben.
In "Jesus Saves" wird die Scheinheiligkeit des Christentums und seiner Anhänger angeprangert. Außerdem fragen Slayer sich, wie man sein Vertrauen in die Hände eines "unsichtbaren Mannes" legen kann und warum man sich in eine derartige Abhängigkeit begibt: "For all respect you cannot lust, In an invisible man you place your trust, Indirect dependency, Eternal attempt at amnesty."