In fast zwei Jahrzehnten haben You Me At Six eine ordentliche Schlagzahl an den Tag gelegt und es macht nicht den Anschein, dass sie sich mal längere Zeit ausruhen würden. Nur etwa zwei Jahre nach „Suckapunch“ (2021) steht mit „Truth Decay“ nämlich schon Studioalbum Nummer Acht in den Regalen der Musikläden!
Die Briten schaffen dabei das Kunststück, soundtechnisch zu ihren Wurzeln zurückzukehren und sich trotzdem weiterzuentwickeln. Befürchtungen, dass Josh Franceschi und Co. möglicherweise den Biss verloren haben, werden direkt zu Beginn weggeblasen, denn mit „DEEP CUTS“ gibt es ohne großen Anlauf einfach direkt was auf die Glocke. Dass sie sich aber auch etwas zurücknehmen können zeigen You Me At Six ebenfalls. Ein Beispiel hierfür ist der Titel „Mixed Emotions“ bei dem der Name Programm ist.
Insgesamt klingt die Band auf der neuen Scheibe so variabel und vielfältig wie selten zuvor. Immer wieder hört man die typischen Elemente von YMAS heraus und doch klingt jeder Song irgendwie anders. So reicht die Spannweite von verspielter bis hin zu extrem klarer Songstruktur, letztere findet man unter anderem bei „A Smile To Make You Weak(er) At The Knees” und der Track geht dadurch direkt durchs Ohr ins Hirn. Im Gegensatz zum Trend heutiger Tage gibt es zudem nur zwei ausgesuchte Gäste auf der Platte: Für „No Future? Yeah Right“ konnte Rou Reynolds gewonnen werden, der einige Elemente seiner eigentlichen Gruppe Enter Shikari mit einbringt, im letzten Song singt Franceschi dann im Wechsel mit Cody Frost (bekannt aus der Fernsehsendung The Voice UK) und das neue You Me At Six-Album endet schön und etwas melancholisch.
Tracklist von „Truth Decay“:
- DEEP CUTS
- Mixed Emotions (I Didn’t Know How to Tell You What I Was Going Through)
- God Bless The 90s Kids
- After Love In The After Hours
- No Future? Yeah Right (feat. Rou Reynolds)
- heartLESS
- Who Needs Revenge When I’ve Got Ellen Rae
- Breakdown
- Traumatic Iconic
- :mydopamine:
- A Smile To Make You Weak(er) At The Knees
- Ultraviolence
- A Love Letter to Those Who Feel Lost (feat. Cody Frost)