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The Rolling Stones mit "Brown Sugar"

Trigger-Warnung: Dieser Text behandelt unter anderem Themen wie körperliche sowie sexuelle Gewalt und könnte bei Betroffenen belastend und retraumatisierend wirken. 

The Rolling Stones - Brown Sugar (Live) - OFFICIAL
The Rolling Stones - Brown Sugar (Live) - OFFICIAL

Titel : "Brown Sugar"

Interpret: The Rolling Stones

Songwriter: Mick Jagger

Veröffentlichung: 16. April 1971

Album: "Sticky Fingers"

Am 16. April 1971 veröffentlichen die Rolling Stones "Brown Sugar" als erste Single ihres anstehenden Albums "Sticky Fingers". Bis heute gilt sowohl das Album, als auch der Song als absolutes Meisterwerk der Briten.
Geschrieben wurde der Evergreen bereits zwei Jahre vor seiner Veröffentlichung, während Mick Jagger als Hauptdarsteller an einem Filmset arbeitete.

"Brown Sugar" behandelt ein besonders ernstes Thema und gerade wegen seines Erfolges und seines lockeren Grooves, sollte man den Song genau beleuchten und einordnen: Der britische Frontmann und Songwriter singt hier über Themen wie Sklavenhandel und sexuelle Gewalt.

Gold coast slave ship bound for cotton fields / Sold in a market down in New Orleans

Die Lyrics beginnen mit dem Thema des Sklavenhandels eigentlich wie ein klassischer Bluessong – politisch, ernst und klagend. Jagger, der den Song zum größten Teil geschrieben hat, singt dem Zuhörer ein Bild vom Sklavenhandel in New Orleans in den Kopf. 

Scarred old slaver knows he's doing alright / Hear him whip the women just around midnight

Mick bleibt jedoch nicht bei dem Bild des Sklavenhandels, sondern drückt den Finger mit der nächsten Zeile tief in die Wunde und beschreibt eine Zeit und Situation voller Grausamkeiten: Den besungenen Sklaventreiber kann man nachts hören, wie er sich an Frauen vergeht.
Während sich die meisten Blueslieder zwar mit der Thematik der sozialen Ungleichheit und oftmals auch der Sklaverei auseinandersetzen und diese beklagen, gehen die Stones mit der deutlichen Beschreibung der Vergewaltigung einen entscheidenden Schritt hinaus. 

Brown sugar, how come you taste so good? / Brown sugar, just like a young girl should

Der Refrain stellt einen Knackpunkt im Song dar und ist bis heute zurecht Auslöser vieler Kontroversen rund um das beliebte Lied. Während Jagger in der Strophe noch die schwerwiegenden Themen der Sklaverei und sexueller Übergriffe als Außenstehender anspricht, wechselt er hier die Perspektive und spricht aus der Sicht des Sklaventreibers – was die vier Zeilen noch abstoßender wirken lässt.
Ursprünglich sollte der Song sogar einen anderen Namen tragen, den wir an dieser Stelle nicht nennen, jedoch war dieser selbst den Stones zu anstößig. Deshalb wurde das Lied erst zwei Jahre nach seiner Aufnahme unter dem Namen "Brown Sugar" veröffentlich wurde. 
Manchmal wird der Refrain, und damit auch der gesamte Song, als eine Metapher auf Jaggers Heroinsucht, durch die er sich selbst wie ein Sklave der Sucht fühlte, interpretiert. Ursprung dieser Interpretation ist vor allem der bekannte Begriff "Brown Sugar“ für Heroin.

I bet your mama was a tent show queen / And all her boyfriends were sweet sixteen / I'm no schoolboy but I know what I like / You shoulda heard me just around midnight

Spätestens mit dieser letzten Strophe kann man sich durchaus fragen, welche Aussage Songwriter Mick Jagger hier eigentlich treffen möchte. Nun singt er plötzlich aus der Ich-Perspektive darüber, wie er mit einer "Tent Queen" (so wurden früher Sexarbeiterinnen genannt), verkehrt. 

Später verrät Jagger, dass er selbst keine Ahnung hat, wovon dieser Song eigentlich genau handeln soll. 1995 gesteht er in einem Interview sogar, dass er solch einen Text heute niemals schreiben würde, weil er zu viele Themen einfach zusammenwirft und das besonders bei solch schwerwiegenden Themen unangebracht sei.

Musik ist zwar Kunst, aber an diesem Beispiel sieht man deutlich, wie wichtig eine richtige Einordnung ist - und, dass Musiker auch Verantwortung tragen, mit ihrer Kunst richtig umzugehen. 

Foo Fighters mit Everlong

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